Monitore haben so ihre Tücken. Dies merkt man schnell, stimmt die Farbe des neu erstandenen Pullis, oder der Wolle nicht so ganz mit der, auf dem Monitor abgebildeten Farbe überein. Dies kann verschiedene Ursachen haben. Der "Leidensweg" der Farbe kann schon bei der verwendeten Kamera beginnen. Einige Modelle weigern sich hartnäckig, verschiedene Farben originalgetreu widerzugeben. Da wird aus Türkis gern einmal Himmelblau, aus Lila irgendein Farbton, gern bezeichnet als "Moppelkotze", oder der wunderschöne Lachston findet sich als Schweinchenrosa wieder. Jeder der Farben fotografiert, kennt diese Momente. Was fliegt an die Wand? Aus Kostengründen dann eher nicht die Kamera. Ich fotografiere i.d.R. mit einer Canon DSLR. Hier kann ich Blende und Verschlußzeit selbst regeln. Die verschiedenen Einstellungen machen sich sehr im Farbton bemerkbar. Auch ein Weißabgleich ist immer wieder nötig. Die Farbe des Untergrunds ist wichtig. Der Weißabgleich nimmt farbige Untergründe dann eher übel. Die Beleuchtung - Wenn es das Wetter zuläßt, fotografiere ich immer draußen. Das natürliche Licht ist nicht zu überbieten. Möglichst ein wenig bedeckter Himmel. Sonnenschein kommt mir bei Wollfotografie sehr in die Quere, verfälscht es doch die Farben und führt zu Überblendungen. Wenn das Wetter nicht mitspielt, wird im Haus fotografiert. Hier ist oberstes Prinzip: KEIN Blitz und KEINE normale künstliche Lichtquelle. Wenn künstliches Licht, dann nur Tageslichtlampen. Aufgrund der Temperatur von mind. 6.000 Kelvin, besser 7.500 K und der dem natürlichen Licht entsprechenden spektralen Zusammensetzung, verfälschen sie Farben nicht. Daher sind solche Lampen für die Table Top Fotografie geeignet. Normale Zimmerlampen geben ein zu gelbliches, oder bläuliches Licht ab. Fotolampen kann man schon relativ günstig bekommen. Sind nun alle Fotos gemacht, werden sie nachbearbeitet. Freistellen, Kontrast- und Gammakorrektur vornehmen, zu einem Präsentationsfoto zusammenstellen. Wenn ich das mache, habe ich den betreffenden Wollstrang neben mir liegen. So kann ich immer das Original mit der Darstellung auf dem Monitor vergleichen. Zur Sicherheit wird der Strang nochmals mit der Darstellung auf einem zweiten Monitor abgeglichen. Stimmt es auch hier, gehen die Fotos online. Nun gelangen sie in die Wohnzimmer der Interessenten. Und hier kann es zu Abweichungen kommen. Der Grund: die Kalibrierung des Monitors. Hört sich kompliziert an, ist es aber nicht. Es gibt drei Monitortypen. CRT Monitore - das sind Röhrengeräte, TFT Monitore - Thin-film transistor, englisch für Dünnschichttransistor, LCD Monitore - Liquid Crystal Display, dt. Flüssigkristallbildschirm. Dann gibt es noch Varianten mit Backlight. Alte Monitore haben meist vorne einige Knöpfchen zum Einstellen von Helligkeit, Kontrast, Farbe. Bei Notebooks sind oftmals die F-Tasten damit Zweitbelegt. Bei neuen Modellen wird über die Systemsteuerung, oder über ein eigenes Menü der Grafikkarte eingestellt. Es gibt Kostenlose Hilfen im Netz für die Kalibrierung. Hier: http://www.chip.de/c1_videos/So-geht-es-Monitor-kalibrieren-Video_32866419.html gibt es ein Video als Hilfe und hier: http://www.photoindustrie-verband.de/dq-tool stellt der Photoindustrieverband kostenlose Tools bereit Einfach den Anweisungen folgen. Hier habe ich mal ein kleines Beispiel für verfälschte Farben:
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Originalfoto | | |
Oben ist das Original zu sehen. Unten das selbe Foto, mit zu hohem Kontrast
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Kontrast zu hoch |
Die Farben wirken dunkel, das Rosa wirkt quietschig Pink. Jetzt mit falscher Gammakorrektur
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Gammawert zu niedrig |
Ist der Gammawert zu niedrig, erscheint das Bild dunkler, die Farben kräftig, härter.
Das erscheint nun alles sehr technisch und kompliziert. Alles muß man auch nicht verstehen. Nur der Grundgedanke, der Farbwiedergabe sollte hier vermittelt werden. Unter'm Strich: die Fotos meiner Wollstränge entsprechen der Wiedergabe auf meinen Monitoren. Das Original kann von der Ansicht auf anderen Monitoren abweichen.