Dienstag, 1. Mai 2012

No.3 - Lesen, hören, sehen...

"Ich lese gerade"

Kurzbeschreibung:
An dem Tag, an dem man ein kleines Mädchen zur Welt bringt, den Mann den man liebt an seiner Seite - das ist bestimmt nicht der Tag, an dem man erwartet zu hören: "Hör zu, Claire - ich werde dich verlassen. Ich habe jemand anderen getroffen."
Genau aber das passiert Claire. Noch nicht einmal einen Namen für das Kind haben sie gefunden - und dann auch noch zu wissen, für wen man verlassen wird! Die Nachbarin, die sich immer so freundlich besorgt nach dem Fortschreiten der Schwangerschaft erkundigt hatte, die aber noch nicht einmal besonders hübsch ist!
Schlimm ist auch, dass es immer James war, der sich um alles gekümmert hatte, der die Rechnungen bezahlte, den Kontostand im Auge behalten hatte. Sie dagegen war es, die Farbe und Abwechslung in sein Leben brachte.
Was sollte sie nun machen, ganz alleine mit dem kleinen Kind? In die gemeinsame Wohnung zurück, die James schon verlassen hatte? Nein. Dann lieber zurück nach Hause, zu ihren Eltern. Auch wenn es nicht gerade einfach ist, sich als Erwachsene plötzlich wieder unter ihrem Dach zu befinden, die Mikrowellengerichte der Mutter zu essen und den Kleinkrieg ihrer kleinen Schwestern miterleben zu müssen.
Aber alles in allem war es genau die richtige Entscheidung: in der allerschlimmsten Zeit, als Claire sich nicht einmal waschen wollte, konnte sie trotzdem sicher sein, dass ihre Kleine gut versorgt war; und für sie schafft sie es dann auch endlich, wieder aufzustehen und ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen.
Als James nach ein paar Monaten überraschend wieder vor der Tür steht, hat sich einiges verändert...
Marian Keyes schreibt herrliche Bücher. Diese Reihe, die sich um die Mitglieder der schrulligen Familie Walsh dreht, beginnt mit diesem fantastischen Buch!


"Ich höre gerade"

Kurzbeschreibung:
Back to Black war Amy Winehouse' zweites Album und ist eines der besten Soulalben seit Jahren. War das Debütwerk Frank noch betont sparsam arrangiert, so hat Winehouse sich hier von klassischen Girlgroups der 60er wie den Supremes und den Shangri-Las inspirieren lassen, deren Sound ihren reichen gesanglichen Möglichkeiten entgegenkommt; das Songwriting wirkt freilich modern. So haben die Produzenten Mark Ronson und Salaam Remi aus "Rehab" eine druckvolle Nummer mit Gospeleinschlag gemacht, während der Titelsong (gleichzeitig Höhepunkt des Albums) mit wummernder Bassdrum, rhythmischer Klavierbegleitung, Chimes, Saxofon und Harmoniegesang eine ergreifende Hommage an Phil Spector darstellt. Am erfreulichsten ist jedoch, dass Back to Black dem derzeitigen Trend im Bereich R&B zuwiderläuft, denn es spricht stilistisch und thematisch eindeutig Erwachsene an. Winehouse' Texte behandeln Beziehungen nicht aus der Perspektive von Teenagern, sind ehrlich und direkt und haben oft eine bittere Note: In "You Know I'm No Good" etwa singt Winehouse freimütig über ihre Untreue. Aber es gibt auch witzige Stellen, etwa wenn die Sängerin in "Me & Mrs Jones" ihrem Freund vorwirft, dass sie seinetwegen einen Gig von Slick Rick verpasst hat. Back to Black ist ein erfrischend solides Soul-Album, das beste seiner Art seit langem. --Ted Kord
Eine hervorragende CD von einer Ausnahme Künstlerin, die leider im Juli 2011 viel zu früh verstarb... 


"Ich sehe gerade"

Kurzbeschreibung:
Mit Dogmen ist das so eine Sache. Dogmen - das sind festgefügte Glaubensgrundsätze - haben es leider an sich als ebensolche unverrückbar festzustehen. Für immer, soll heißen, bis in alle Ewigkeit. Dass das kein guter Zustand ist, in dem sich besonders die katholische Kirche momentan befindet, das demonstriert Kevin Smith, den meisten wohl bekannt als "Silent Bob", mit seiner Satire  Dogma nachhaltig, schräg, aber vor allem extrem bissig.
Worum geht's? Durch Zufall entdecken die beiden Exil-Engel Loki (Matt Damon) und Bartleby (Ben Affleck), dass es für sie, die bei Gott in Ungnade gefallen sind, doch noch einen Weg zurück in himmlische Gefilde gibt. Niemand Geringeres als die katholische Kirche selbst liefert Gottes Unfehlbarkeit ans Messer, weil ein Bischof in New Jersey einen gewissen Modernisierungsbedarf seiner Institution vespürt. Tja, und nun kommen wir zum Dogma. Die Sache ist nun die: der Bischof bietet nämlich all jenen Gläubigen, die an diesem speziellen Tag durch sein Kirchentor schreiten, den Erlass all ihrer Sünden an.
Was liegt da für unsere beiden gefallenen Engel auf Erden näher, als sich auf eine kleine Reise nach New Jersey zu begeben, um zurück nach Hause zu kommen? Nichts, genau. Es gibt nur ein Problem: Gott hat sie eigentlich verbannt und die Kirche öffnet den beiden sozusagen die Hintertür. Würden sie es schaffen, könnte Gott halt nichts mehr machen, weil... ach, sehen Sie selbst. Theologische Erörterungen würden Sie an dieser Stelle nur langweilen. Natürlich setzt der Himmel einiges - unter anderem die letzte Nachfahrin Christi in Gestalt von Linda Fiorentino, den 13. Apostel, der ungerechterweise aus rassistischen Gründen unterschlagen wurde und von Chris Tucker gegeben wird, eine griechische Muse, die unter Schreibhemmungen leidet und die Salma Hayek spielt sowie die leibhaftige Stimme Gottes namens Alan Rickman - in Bewegung, um die Rückkehr der Engel zu verhindern. Denn dies würde die Vernichtung allen Seins bedeuten. Ach ja, Apostel gibt es auch. Zwei ziemlich schräge, um genau zu sein. Und wenn sie Alanis Morissette schon immer vergöttert haben, werden ihre Fans spätestens nach Dogma wissen, warum!
Absolut schräg, super Schauspieler, irre Handlung! Ein Kultfilm, in dem Alan Rickman auch mal unbekleidet zu sehen ist...

Keine Kommentare: